14.11.2009

Gibt es ein Leben nach der Geburt?

Diesen netten Dialog habe ich in einem Forum gefunden. Wenn mich das nächste mal einer frägt "Gott, was ist das?", werde ich ihm diesen Dialog geben ... ich bin mal auf die Reaktionen gespannt:

Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch seiner Mutter.
„Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?“, fragt der eine
Zwilling.

„Ja, auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden stark für das, was draußen kommen wird“, antwortet der andere Zwilling.

„Ich glaube, das ist Blödsinn!“, sagt der erste. „Es kann kein Leben nach der Geburt geben – wie sollte das denn aussehen?“

„So genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller sein als hier. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen.“

„So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen! Was für eine verrückte Idee! Es ist die Nabelschnur, die uns ernährt. Und was heißt herumlaufen? Dafür ist doch die Nabelschnur viel zu kurz.“

„Doch, es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles ein bisschen anders sein.“

„Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen von Nach-der-Geburt. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Punktum.“

„Ich gebe ja zu, dass keiner weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden, und sie wird für uns sorgen.“

„Mutter??? Du glaubst doch nicht an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?“

„Na hier – überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie gäbe es uns gar nicht!“

„Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht.“

„Doch! Manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt ...“

06.11.2009

Abtreibung warum nicht? Ist doch nur ein Zellhaufen!

Der Atheismus lehrt es uns: "Abtreibung warum nicht? Ist doch nur ein Zellhaufen!" (Dawkins)
Und ich denke das kann man so sehen. Ein Embryo ist nur ein Zellhaufen und wenn dieser Zellhaufen die Lebensplanung stört dann kann man ihn entfernen.
Auch mein Kollege der besser ist als ich und meiner Karriereplanung im Weg ist, ist auch nur ein Zellhaufen. Auch ihn kann ich entfernen und wenn mich mein Partner stört und ich alles alleine für mich haben will, dann diesen genauso. Biologisch/Naturwissenschaftlich gesehen ist jedes Leben nur ein Zellhaufen, also wo ist das Problem? Weg damit wenn es stört.

Rein Naturwissenschaftlich haben wir kein Problem. Problematisch wird es nur wenn wir uns mit Themen beschäftigen wie Gefühle, Wertschätzung, Respekt, Miteinander oder noch schlimmer: Nächstenliebe. Das ist etwas womit der Atheismus Probleme hat, da man es Naturwissenschaftlich nicht erklären kann.
Dabei ist es etwas wichtiges. Es ist das was uns Menschen ausmacht, es ist das Beste was in uns Menschen steckt und es ist das besonderer für das Jesus auf eine einzigartige Art und Weise steht.

01.11.2009

Die 10 atheistischen Gebote

  1. Du sollst nicht glauben!
  2. Du sollst dir kein Selbstbildnis machen und es Gott nennen!
  3. Du sollst keine Götter neben dir dulden!
  4. Du sollst keinen Schöpfer haben!
  5. Du sollst deine Kinder ehren und sie deshalb mit Gott in Frieden lassen!
  6. Sei auch gut ohne Gott!
  7. Du sollst keine Götter neben der Wissenschaft haben!
  8. Liebe deinen Nächsten ohne schlechtes Gewissen!
  9. Du sollst den Sabbat nicht ehren!
  10. Du sollst als Schöpfer nicht knien!

04.10.2009

Religös sein - Unsinn, brauch ich nicht.




Als ehemaliger Atheist ist es für mich zwischenzeitlich ganz normal religiös zu sein. Ich erinnere mich sehr gut an die Leere die ich empfand, aber auch an die andere Sichtweise mit Problemen umzugehen.

Eigentlich leben wir in Europa ja in einer heilen Welt, haben aber trotzdem viele Problem. Und viele dieser Probleme lösen wir nun mal so wie man es gelernt hat, oftmals schmerzhaft gelernt hat. Man geht halt seinen Weg, manchen Problemen stellt man sich, anderen geht man aus den Weg, andere verdrängt man und wenn man schaft ohne Psychopharmaka und/oder Alkoholabhängigkeit älter als 70 zu werden ist das für manche schon eine Leistung.

Das ändert sich grundlegend wenn man religiös wird und es ernst meint. Weil man weiß das es jemanden gibt der einen immer zur Seite steht und der alles mitbekommt - Gott - und weil man von einen anderen Weg hört mit Problemen fertig zu werden. Der Weg ist knüppeldick, man stellt sich den Problemen frontal mit inniger Nächstenliebe, Selbstkritik und auch Vergebung und plötzlich stellt man fest, das man auch die Probleme lösen kann die vorher unlösbar gewesen sind.
Zugegeben, das ganze ist nicht so leicht gelebt wie man es aufschreibt, aber es klappt. Nur klappt das auch bei wirklich großen Problemen? Finanzielle Probleme die es unmöglich machen weiterzuexistieren oder noch schlimmer: Probleme durch die Folgen einer Gewalttat?



Auf kath.net habe ich von einer Familie gelesen die wirklich schlimmes mitgemacht hat und unglaubliches geschafft hat. Liest selber:

Vergebung für einen Mörder

Ein Sexualverbrechen mit tiefgreifenden Folgen. Von Klaus Rösler.

Freiburg/Br. (kath.net/idea) „Wir sind durch die Hölle gegangen.“ Was Ursula Link aus Schallstadt bei Freiburg im Breisgau zu beschreiben versucht, lässt sich kaum in Worte fassen. Es ist wie in einem schlechten Film. Ihre Tochter Stefanie wird sexuell missbraucht und umgebracht. Und die Leiche anschließend geschändet. Dass Ursula Link heute – fast neun Jahre später – über die Tat sprechen kann, verdankt sie Gott. Sie hat sogar dem Täter vergeben – von Angesicht zu Angesicht. idea-Mitarbeiter Klaus Rösler sprach mit der 54-Jährigen.

Die Jahrtausendwende will die 16-jährige Realschülerin Stefanie Link mit Freundinnen feiern – in Freiburg. Am frühen Morgen wollen sie zurück. Doch aus Versehen besteigen die drei einen falschen Bus. An der Endhaltestelle machen sie sich zu Fuß auf den Heimweg. Sie freuen sich, als ein weißer VW-Golf stoppt und der Fahrer ihnen anbietet, sie mitzunehmen.

Nur nach Schallstadt würde er nicht fahren. Zwei Mädchen steigen ein – und kommen in der Silvesternacht nach Hause. Steffi aus Schallstadt geht alleine weiter. Plötzlich ist der nette Fahrer jedoch wieder da, nachdem er ihre beiden Freundinnen nach Hause gebracht hat. Sie steigt sorglos ein. Zwei Kilometer vor ihrem Zuhause biegt der Mann in einen Feldweg ab ...

Den ganzen Neujahrstag über macht sich Ursula Link Sorgen. Steffi ist noch nie weggeblieben, ohne Bescheid zu sagen. Vergeblich ruft die Mutter ihre Tochter auf dem Handy an. Sie telefoniert mit allen Freundinnen. Abends geht sie zur Polizei. Am nächsten Tag findet ein Bauer die Leiche. Die Polizei überbringt die Todesnachricht.

Seit diesem Augenblick ist für Ursula Link und ihre andere Tochter Nadine nichts mehr so wie vorher. Das Leben wird für beide unerträglich. Da Ursula Link seit der Trennung von ihrem Mann 1992 alleinerziehend und in Teilzeit berufstätig ist, hatte Steffi sich um ihre zwei Jahre jüngere, 14-jährige Schwester Nadine gekümmert. Alle drei hingen sehr aneinander. Deshalb schmerzt der Verlust umso mehr. Weiterzuleben kostet unendlich viel Kraft.

Ursula Link kann nicht mehr arbeiten. Ihre Tochter bekommt Probleme in der Schule, wird zur Außenseiterin. Es ist für sie kein Trost, dass der Täter schon wenige Tage später ermittelt wird.

Endlose Alpträume – Hilfe von Christen

Zwei Jahre nach der Tat versucht Nadine sich das Leben zu nehmen. Der Selbstmordversuch scheitert. Einige Wochen verbringt sie in der Jugendpsychiatrie. Doch die Verhaltenstherapie – die sie zusammen mit ihrer Mutter macht – hilft nur bedingt. Aus Angst vor Alpträumen schlafen Mutter und Tochter meist eng aneinandergekuschelt. Und trotzdem wachen sie oft schweißgebadet in Panik auf.

Ursula und Nadine Link fühlen sich zwar alleingelassen, aber sie sind es nicht. Denn Eltern von Freunden ihrer toten Tochter Stefanie kümmern sich um sie. Es sind Christen, Angehörige einer Pfingstgemeinde. Sie helfen mit Rat und Tat – im Haushalt und mit Gesprächen. Doch Ursula Link drücken auch Schulden, schließlich war sie ja nicht mehr in der Lage, zu arbeiten und Geld zu verdienen. Sie bittet diese Freunde um Geld, doch sie sind selber klamm.
„Der Einzige, der euch in eurer Situation noch helfen kann, ist Jesus Christus“, meinen die Freunde. Ursula Link und ihre verbliebene Tochter wissen: Sie haben nichts mehr zu verlieren. Sie entscheiden sich, Christen zu werden, sprechen es in einem Gebet aus. Es ist der 24. Oktober 2002. Das Gebet hat Folgen. Langsam geht es beiden besser. Der Lebensmut kommt zurück. Sie spüren: „Jesus Christus ist bei uns.“

Und Ursula Link macht eine ungewöhnliche Erfahrung: Sie liest in der Bibel und kann danach erstmals wieder schlafen. Am nächsten Morgen ist sie so fit, dass sie arbeiten gehen möchte. Sie liest am kommenden Tag weiter – mit denselben Folgen. Schließlich kehrt sie auf ihre Arbeitsstelle in einem Pharma-Unternehmen zurück.

Ursula Link besucht – zuerst zögerlich – auch die Gemeinde ihrer Freunde. Weil sie von niemandem angesprochen werden will, kommt sie als Letzte und geht als Erste. Sie steht ganz hinten. Doch als sie immer wieder kommt, stellt man ihr einen Stuhl hin – ein sichtbares Zeichen dafür, dass sie willkommen ist. In der Pfingstgemeinde lässt sie sich schließlich taufen. Die Taufe ihrer Tochter folgt ein Jahr später. Ihre Medikamente – Antidepressiva – brauchen sie nicht mehr. Nadine hat inzwischen ihre Mittlere Reife nachgeholt und ist Krankenschwester geworden. Heute arbeitet sie als Stationsschwester.

Ist Steffi bei Gott?

Die Lektüre der Bibel hat für Ursula Link weitere Folgen. Sie fragt sich: Ist ihre ermordete Tochter bei Gott? In einer Vision sieht sie Steffi plötzlich vor sich. Es geht ihr gut. Der Mutter wird klar, dass so friedlich nur jemand aussehen kann, der ganz nah bei Gott ist. Das gibt ihr Kraft.

Später – beim Lesen der Bibel – taucht dann aber die Frage auf: War denn Steffi überhaupt Christin? Auf unerwartete Weise erhält die Mutter darüber Klarheit. Denn beim Aufräumen findet sie ein kleines Neues Testament, das Steffi im Alter von elf Jahren von der missionarischen Bewegung der Gideons geschenkt bekommen hatte. Darin befindet sich ein Gebet („Mein Entschluss, Jesus Christus als meinen Erretter anzunehmen ...“) – unterschrieben von Steffi. Ursula Link ist überglücklich: „Jesus hat mir mit der Unterschrift in der Bibel gezeigt: Schau her, es ist alles in Ordnung.“

Einsatz für Straftäter

In den nächsten Jahren macht sie weitere Glaubenserfahrungen. In einer internationalen Pfingstgemeinde in Freiburg hört sie, dass der Pastor und andere Mitarbeiter oft Strafgefangene hinter Gittern besuchen. Dort will sie mitarbeiten. Deshalb schließt sie sich der Gruppe an, einem Arbeitszweig der Gefangenenmission „Schwarzes Kreuz“.

Im Gefängnis wird ihr deutlich, dass ihr die Straftäter besonders am Herzen liegen: „Ich kann diese Menschen mit den Augen Jesu sehen. Ob Bankräuber, Mörder, Drogenabhängiger – das spielt alles keine Rolle.“ Sie verspürt eine große Liebe zu ihnen. Und dabei wird ihr bewusst: Eines Tages wird sie dem Mörder ihrer Tochter begegnen.

Dieser Gedanke ist für sie plötzlich nicht mehr erschreckend. Den Mann hat sie kurz gesehen – bei zwei Verhandlungen. Beim ersten Mal wird er zu einer 13-jährigen Haftstrafe verurteilt. Das Urteil empfindet die Staatsanwaltschaft als zu milde. In der zweiten Verhandlung wird er zu lebenslänglich mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt. Ursula Link weiß, dass sie auch ihm vergeben muss.

Treffen mit dem Mörder

Anfang dieses Jahres erfährt sie, dass der Täter schwerstkrank in eine Klinik verlegt worden ist. Sie sieht eine Chance, ihn endlich zu treffen. Der Staatsanwalt, dem sie die Idee vorträgt, mauert. Er hat Angst, dass die Mutter sich nur rächen will. Auch die Ehefrau des Täters fürchtet sich zunächst vor einer Begegnung. Dennoch kommt es zu dem Treffen. Anfang Februar 2009 ist es so weit.

Der Gefängnisseelsorger, eine Sozialarbeiterin und die Ehefrau des Täters sind mit dabei. Ursula Link reicht dem Todkranken ihre Hand und sagt ihm, dass sie ihm vergeben hat, nachdem sie Jesus Christus kennen gelernt hat, der ihr ein neues Leben geschenkt hat. Und sie sagt ihm auch, dass Gott ihm auch vergeben will, wenn er seine Schuld bekennt.

Ein heiliger Moment

Völlig unerwartet bittet der Mann schließlich die Mutter der Tochter, die er umgebracht hat, mit ihm zu beten. Und sie beten tatsächlich zusammen. Sie hat den Eindruck, dass sie mit ihm ein Gebet sprechen sollte, in dem er bekennt, künftig Jesus Christus nachfolgen zu wollen (ein so genanntes Übergabegebet). Tatsächlich spricht der Mann dieses Gebet nach. „Das war ein ganz heiliger Moment“, sagt Ursula Link. „Die Herrlichkeit Gottes war in dem Raum spürbar.“

Die anwesende Sozialarbeiterin ist so beeindruckt von der Atmosphäre, dass sie ebenfalls Ja zum Gebet sagt – und auch die Ehefrau des Mörders. Alle reichen sich die Hände und sprechen abschließend ein Vaterunser. 14 Tage später stirbt der Mann – als ein von Gott begnadigter Sünder. Ursula Link hat erlebt, wie real der Frieden sein kann, den Gott schenkt: „Das ist gewaltig und wunderschön.“

Quelle: kath.net




Das faszinierende daran: Damit kann die Familie einen Neuanfang schaffen. Natürlich ist das nicht jeden möglich diese Schritte zu tun, ob ich es könnte ist mehr als fraglich. Aber ich habe auch nicht diese Probleme und in meiner kleinen Welt gibt es auch des öfteren etwas zu verzeihen und zu vergeben, auch wenn es viel harmlosere Dinge sind.
Wie sieht es bei Dir aus? Trägst Du viel Last mit Dir herum? Willst Du Deine Last alleine tragen oder Dir von Gott helfen lassen? Hast Du schon einmal darüber nachgedacht anderen zu vergeben?

25.09.2009

Kreuzzüge, Schwertmission und Hexenverbrennung - Diese Kirche ist untragbar

Buch-Illustration aus der Chronik der Würzburger Bischöfe des Lorenz Fries, Mitte 16. Jahrhundert
Immer häufiger wird man als Christ in Europa mit Vorwürfen zugeschüttet. Christ zu sein ist wie ein Spießrutenlauf der Vorwürfe. Sehr oft stellt man bei Rückfragen jedoch fest das viele hier nur sehr unwissend das nachplappern - ich bitte das Wort "plappern" zu verzeihen, aber es ist das einzig passende - was andere ihnen vorsagen. Hinterfragt wird nicht, denn Christen müssen schlecht sein, damit man selber eine bessere Ausrede hat warum man nicht weiß was man glauben soll.

Zu drei häufigen Vorwürfen gibt ein Artikel auf der Seite http://www.katholisches.info interessante Hintergrundinformationen:
Mit kühlem Kopf an heiße Eisen. Kreuzzüge, Schwertmission und Hexenverbrennung

Ein Auszug aus dem Artikel:

Spricht man mit Menschen, die zwar „irgendwie“ an Gott glauben (oder an etwas „Höheres“), der Kirche aber den Rücken kehrten oder zu kehren dabei sind, so ist – neben der Steuerersparnis – meist die Vergangenheit der Kirche ausschlaggebend, die oft in drei Punkten zusammengefaßt wird: 1. Kreuzzüge, 2. Schwertmission, 3. Hexenverbrennung. Oft sind diese Phänomene nur dem Wort, nicht aber dem Begriff nach bekannt. Das macht aber nichts, weil das Wort gewaltig genug ist, um jede weitere Diskussion zu ersticken. Die Haß-Trias, die mittlerweile jeden braven und treuen Katholiken in Sack und Asche zur Kirche gehen läßt, stets bereit, sich für die dunkle Vergangenheit zu entschuldigen, wird dabei meist unhinterfragt geschluckt, sowohl vom Kirchenkritiker als auch vom Kirchenfreund. Kreuzzüge, Schwertmission, Hexenverbrennung – das ist halt die dunkle Seite der Kirchengeschichte. Daß nicht alles ganz so dunkel war, wie man meint, zeigen ab und an Filme wie der über Hildegard von Bingen. Aber drei Wochen nach Kinostart ist das wieder vergessen. Was bleibt hängen? Kreuzzüge, Schwertmission, Hexenverbrennung. Es scheint also angezeigt, darauf einen genaueren Blick zu werfen.

1. Kreuzzüge

Der Begriff „Kreuzzug“ findet in den letzten Jahren wieder häufiger Verwendung, wenn von „Kreuzzügen für die Freiheit“ die Rede ist oder politische Kampagnen durch die Bezeichnung „Kreuzzug“ in ihrer ungewöhnlichen Vehemenz und Schärfe treffend beschrieben werden sollen. Die Verwendung ist dabei teils affirmativ, teils kritisch bis spöttisch, in jedem Fall soll sie an das vermeintliche Verständnis der historischen Kreuzzügler erinnern und entsprechende Gefühle auslösen: Wer einen Kreuzzug führt, will in der Annahme, er sei im Besitz absoluter Wahrheit, gewaltsam und rücksichtslos seine Ideen durchzusetzen, und zwar dort, wo sie nicht von sich aus überzeugen. Paradigma ist dabei die mittelalterliche römische Kirche, die vom 11. bis 13. Jahrhundert in diesem Sinne Krieg führte, eben jene sieben Kreuzzüge unternahm, die als solche in die Geschichte eingegangen sind. Die Ursache der Kreuzzüge ist dabei im Machtvakuum des Römischen Reiches zu sehen, das seit dem 5. Jahrhundert dazu geführt hatte, den Papst als einzige konstante Institution des Okzidents immer mehr in die weltliche Pflicht zu drängen (in der Ostkirche gab es dementsprechend keine Kreuzzüge).

Bei den Kreuzzügen ging es nie um Imperialismus, Kolonialismus oder Zwangsmissionierung, sondern um das Überleben der Christen im Südosten Europas, in der Türkei und im Nahen Osten sowie um die Sicherheit der Pilger nach Jerusalem. Eine Verweigerung des Kreuzzugs wäre einer unterlassenen Hilfeleistung gegenüber dem Notruf des christlichen Bruderlandes gleichgekommen. Die Kreuzzüge haben ursächlich also den Charakter einer „humanitären Intervention“.

Die christliche Glaubenslehre kennt ein Naturrecht auf Notwehr und Selbstverteidigung. Das ist keine Perversion der Friedensbotschaft Christi, sondern ihre praktische Umsetzung. Die Aufforderung Jesu zum radikalen Gewaltverzicht in der Bergpredigt (Mt 5, 38ff.) bezieht sich nicht auf konkrete Handlungen, sondern auf die innere Haltung des Menschen, die praeparatio cordis (Haltung des Herzens), wie Augustinus es nannte. Die innere Haltung des Christen sagt ihm: Krieg ist ein Übel, auf das nur nach Ausschöpfung aller friedlichen Mittel zurückgegriffen werden darf. Die Voraussetzung eines Krieges ist immer die Verfehlung des Anderen, denn „nur die Ungerechtigkeit der Gegenpartei nötigt dem Weisen gerechte Kriege auf“ (Augustinus). Dieses Übel kommt in einem eschatologischen Sinne auch dem ungerechten Gegner zugute, da er so in die von ihm verlassene Ordnung zurückkehren kann. Mit dieser erzwungenen Umkehr orientiert man den Kriegsauslöser wieder auf Gott hin und trägt damit letztlich dadurch dem Gebot der Feindesliebe Rechnung. Ließe man den Ungerechten gewähren, entfernte er sich in dem Irrglauben, seine Ungerechtigkeiten würden sich lohnen, mehr und mehr von Gott, dessen letztem Urteil er sich jedoch nicht entziehen kann.

Bei den Kreuzzügen mischt sich christliche Wallfahrtstradition und dieser frühmittelalterliche bellum iustum-Topos zu einem Verständnis von „bewaffneter Pilgerreise“, die für den freien Zugang zu heiligen Stätten des Christentums, die damals unter islamischer Herrschaft standen, insbesondere zum Schutz der Wege ins Heilige Land, auf militärische Gewalt als Mittel der Durchsetzung zurückgriff.

Es ging nicht um Mission oder Eroberung, sondern um Beistand für die christliche Minderheit im Heiligen Land und die Sicherheit der Jerusalem-Pilger, die durch die politischen Verhältnisse dieser Zeit nicht mehr gegeben war. Es gilt dabei zu beachten, daß bereits Karl der Große im 9. Jh. mit Harun Al Raschid, dem Kalifen von Bagdad, ein Abkommen zum Schutz der christlichen Pilger geschlossen hatte. Die sich im 10. und 11. Jh. mehrenden Übergriffe auf Pilger entlang der Route ins Heilige Land und dort selbst waren somit schlicht und ergreifend Verletzungen früher „völkerrechtlicher“ Verträge.

Im 10. Jh. kam es im Heiligen Land zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Christen und Muslimen. 966 kam es nach der Rückeroberung von Teilen Syriens durch die Byzantiner zu Übergriffen der Muslime auf Christen in Jerusalem. 969 drangen die Fatimiden, Berber aus Marokko, in Ägypten, Syrien und Palästina ein. Bei der Eroberung Jerusalems durch den Fatimiden-Kalifen Ibn Moy (979) wurde die Auferstehungskirche in Brand gesetzt, ihre Kuppel stürzte ein, der Patriarch kam in den Flammen ums Leben. Unter dem Fatimiden-Kalifen Abu Ali al-Mansur al-Hakim (996-1021) gerieten die Christen immer stärker unter Druck: öffentliche Prozessionen wurden verboten, Christen zur Annahme des Islam gezwungen und etwa 30.000 Kirchen enteignet, viele davon geplündert und zerstört, darunter die Auferstehungskirche. 1056 wurden 300 Christen aus Jerusalem ausgewiesen und europäischen Pilgern verboten, die Grabeskirche zu betreten. Als 1065 der Erzbischof von Mainz und die Bischöfe von Utrecht, Bamberg und Regensburg zu einer Pilgerreise ins Heilige Land aufbrachen, war dies nur noch mit bewaffneter Begleitung möglich. Die Pilgerwege waren nicht mehr sicher, Übergriffe auf friedliche Wallfahrer an der Tagesordnung.

Die Kreuzzüge begannen – so wird häufig gesagt – mit der berühmt-berüchtigten „Deus lo volt“-Rede Urbans II. auf der Synode von Clermont (1095). Stimmt das? Nein, es stimmt nicht. Abgesehen von der langen Vorgeschichte – zu den Kreuzzügen kam es erst nach der Besetzung Byzanz’ durch die Seldschuken, auf die der Hilferuf Ost-Roms folgte.

Die Seldschuken, ein Steppenvolk aus dem Gebiet des heutigen Turkmenistan, Vorfahren der heutigen Türken, brachen mordend, plündernd und brandschatzend über den Orient herein. Obwohl sie selber Muslime waren, fielen sie Anfang 1055 in Persien ein und stürzten am Ende desselben Jahres den Kalifen von Bagdad. 1071 schlugen sie die Byzantiner und nahmen Kaiser Romanus IV. gefangen. 1076 eroberten sie Syrien, 1077 Jerusalem.

Die Rede Urbans war eine Reaktion auf diesen Hilferuf aus Byzanz. Er rief also nicht willkürlich zu einem Kreuzzug auf, etwa um die Muslime zu missionieren oder deren Gebiete zu erobern, sondern forderte das, was wir heute in der Tat eine „humanitäre Intervention“ nennen.

Ausführen sollte diese Intervention ein Ritterheer. Die Kreuzritter waren nicht friedliche Menschen, die die Kirche mit Heilsversprechungen erst zum Krieg hätte verführen müssen, sondern „Raufbolde“, die ohnehin meinten, ihren Anteil am Heil nur im Kampf erlangen zu können. Es war die auch von der heutigen Geschichtswissenschaft ihren Gründen nach nicht vollständig erklärte Begeisterung französischer, normannischer und flandrischer Ritter, die selbst Urban überraschte. Sie waren es, die „Deus lo volt!“ riefen und Urban nahm es erstaunt auf. Der Papst terminierte den ersten Kreuzzug auf den 15. August 1096, die Ritter waren nicht zu halten und gingen schon im April.

Auf dem Weg nach Byzanz kam es in zahlreichen deutschen Städten zu Pogromen gegen Juden. Ausschlaggebend waren auch hier die Kreuzritter, nicht die Kirche. Die jeweils zuständigen Bischöfe versuchten vergeblich, die Ritter zu zügeln. Nur in Köln fand man eine Lösung: Die Juden wurden bei befreundeten Christen versteckt. Diese Rettungsaktion wurde von der Kirche organisiert, nicht jedoch das Pogrom! Das war die Idee einzelner Ritter, die völlig unorganisiert handelten. Diese mangelnde Organisation durchzieht die gesamte Kreuzzugsgeschichte und führte bekanntlich zu zahlreichen militärischen Katastrophen.

Bereits bei zeitgenössischen Theologen gab es wegen der Übergriffe Kritik an den Kreuzzügen. Selbst der Papst, in seiner weltlichen Rolle als Garant der Sicherheit der Christen in der Diaspora, hat Gewaltexzesse scharf kritisiert, vor allem, wenn es nicht mehr um diese Sicherheit ging, sondern um andere, etwa wirtschaftliche Interessen. Der Vierte Kreuzzug endete 1204 mit der Eroberung und Plünderung Konstantinopels, der damals größten christlichen Stadt der Welt, durch Kreuzritter, die damit den Schiffstransport durch die Flotte Venedigs „bezahlten“; der Papst, der sich angesichts der Gräueltaten der Kreuzfahrer darüber im Klaren war, daß damit eine Kirchenunion mit der Orthodoxie praktisch unmöglich wurde, verurteilte diese Aktion auf das Schärfste, was jedoch faktisch ohne Wirkung blieb.

Die Kreuzzüge haben – ihren humanitären Absichten zum Trotz – viel brutale Gewalt hervorgebracht, die das Verhältnis von Okzident und Orient bis heute erheblich belasten. Doch sie brachten auch die Ritterorden hervor (Johanniter, Templer, Deutschritter), von denen die verbliebenen Johanniter noch heute wichtige humanitäre und soziale Dienste verrichten. Im frühen 13. Jh. mischte sich zudem ein Kreuzfahrer ohne Waffen unter das Heer der Pilger: Franz von Assisi, der 1219 in Ägypten mit dem Sultan sprach und einen tiefen Eindruck hinterließ. In diesem Sinne ist der interkulturelle Dialog heute fortzusetzen.

2. Schwertmission

Mission ist der Versuch, Andere vom Wert der eigenen Überzeugung zu überzeugen. Da Menschen, die Überzeugungen vertreten, davon ausgehen, daß diese wahr sind, dient Mission in ihren Augen stets der Verbreitung der Wahrheit. Mission ist nicht auf Religionen beschränkt, sondern findet sich auch in den Versuchen, Menschen für bestimmte Weltanschauungen, politische Ansichten (konkret: Parteien, Bürgerinitiativen) etc. zu gewinnen. Den Anspruch, die eigene Überzeugung Dritten zu vermitteln, hat wohl jeder, der überhaupt von etwas überzeugt ist.

Die Kirche ist apostolisch, also missionarisch1, d. h. sie ist darauf ausgerichtet, die Botschaft ihres Gründers, Jesus Christus, allen Menschen zu verkünden. Den Auftrag zur Mission erhält sie dabei von Christus selbst: „Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiß: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28, 18-20).

Von einer Sache überzeugt sein und davon reden, bedeutet nicht automatisch, dem Gegenüber mit Intoleranz zu begegnen, auch nicht, wenn man von der absoluten (daß heißt universellen) Geltung des eigenen Standpunkts überzeigt ist. Im Gegenteil: Wer eine eigene Position hat, von der er glaubt, sie sei unabhängig von Zeit und Raum, von Kultur und Situation, kann oft besser verstehen, daß auch der andere eine Position hat, die er für wertvoll und wichtig hält.

Es kommt immer darauf an, wie die Überzeugung, mit der man den Anspruch erhebt, dem Anderen etwas Wahres mitzuteilen, das für diesen nützlich und hilfreich sein kann, an diesen Anderen gerichtet wird. Hier ist die Grenze der Missionstätigkeit in Toleranz dort zu sehen, wo der andere das Angebot zur Prüfung bzw. Übernahme der Überzeugung explizit ablehnt.

Daß Mission nicht mit Zwang oder gar Gewalt einhergehen darf, macht Christus sehr deutlich, in seinen „Anweisungen für die Mission“ (Mt 10, 5-15). Zumindest für das Christentum gilt also nicht, daß Mission intolerant ist, da der Missionsbefehl an Bedingungen geknüpft ist (Friedfertigkeit der Glaubensweitergabe, Freiwilligkeit der Glaubensannahme).

Die Annahme des christlichen Glaubens kann nur freiwillig vollzogen werden, erzwungen werden kann nur die formale Mitgliedschaft in der Glaubensgemeinschaft, der Kirche. Da diese theologisch wertlos ist, soweit und solange die innere Haltung zum Glauben fehlt, haben sich Theologen im Rückgriff auf das Evangelium stets gegen Zwangstaufen und Gewaltmission gewandt. Jesus fordert eine Mission in Liebe und durch Überzeugung, die ihre Abbruchbedingung im freien Willen des zu Missionierenden findet. So sieht das heute auch die Kirche.

Die Kirche hat in der Vergangenheit gegen diesen Grundsatz Jesu Zwangstaufen und Gewaltmission vollzogen! Wird oft behauptet. Stimmt aber auch nur teilweise. In den ersten drei Jahrhunderten ihrer Geschichte gab es keine Zwangstaufen und keine Gewaltmission. Die Menschen entschieden sich freiwillig und oft unter Einsatz ihres Lebens für die Nachfolge Christi. Im Kern ihrer Begründung ist die Kirche dementsprechend nicht durch Zwang und Gewalt vorbelastet. Erst nach der Konstantinischen Wende im frühen 4. Jh., als das Christentum Staatsreligion des sich auflösenden Römischen Reiches wurde, verwandte es in dieser Funktion Zwangsmittel, um Heiden zu christianisieren. In dem Maße, indem die Kirche eine staatstragende Rolle übernahm (und Kirchenvertreter als weltliche Herrscher fungierten), nutzten sie Zwangstaufen und Gewaltmission als Machtmittel.

Grundsätzlich wurden Zwangsmissionierungen, die von weltlichen Herrschern angeordnet wurden, von Vertretern der Kirche sehr kritisch gesehen. Zwei bedeutende Beispiele dafür sind die Zwangstaufen, die Karl der Große unter den Sachsen vollziehen ließ (9. Jh.), und die Gewaltmission in Lateinamerika im Auftrag der spanischen Krone (16. Jh.). In beiden Fällen waren es weltliche Herrscher, die Mission als Mittel der Machtpolitik einsetzten. Die Kritik an diesem Ansinnen kam aus Kirchenkreisen, von Hofpredigern und Ordensleuten, die mit biblischen, theologischen und rechtlichen Argumenten opponierten.

Als Karl der Große um 800 die Sachsen unterworfen hatte, erließ er in der Capitulatio de partibus Saxoniae Vorschriften zur Todesstrafe für alle, die sich nicht taufen lassen wollten. Der theologischen Rechtmäßigkeit der Alternative „Taufe oder Tod“ hat sein Hoftheologe Alkuin entschieden widersprochen.

Als die „katholischen Könige“ mit päpstlichem Mandat Amerika eroberten und die autochthone Bevölkerung von den Conquistadores gewaltsam christianisiert wurde (Mission war die Bedingung für die päpstliche Schenkung von 1493), stieß dies bei den Missionaren auf massiven Widerspruch, für den vor allem die Dominikaner Antonio Montesino und Bartolomé de Las Casas stehen, die Überzeugungsarbeit und ein christliches Leben als positives Beispiel gegen die gewaltsame Missionspolitik stellen, die in den spanischen Kolonien an der Tagesordnung war.

Oft wird behauptet, Entwicklungshelfer seien in Gegenwart und Zukunft die besseren „Missionare“, da es keine spirituelle, sondern eine materielle Not zu lindern gelte. Dazu ist zu sagen, daß die „echten“ Missionare in unserer Zeit sehr wohl auch materiell helfen. Nur stellen sie immer wieder fest, daß die Not der Menschen eben nicht nur eine materielle, sondern auch eine spirituelle ist.

Zudem müssen die Ursachen der materiellen Not behoben werden. Die Not vieler Menschen in der so genannten „Dritten Welt“ läßt sich nachhaltig nur erfolgreich eindämmen, wenn die Kräfte zur Selbsthilfe bei diesen Menschen mobilisiert werden. Dazu ist es oft nötig, daß sich die Prinzipien der Wirtschafts- und Sozialordnung und der individuellen Lebensführung ändern. Für diese, aber auch für jene hat die Kirche ein Angebot zu machen, herausragende Beispiele finden sich im Bereich der AIDS-Prävention und der Wirtschaftsförderung.

1. Wenn der Papst als Oberhaupt der Kirche zur „Humanisierung der Sexualität“ auffordert und daran erinnert, daß der Kampf gegen AIDS mit technischen Mitteln (Kondome) nicht zu gewinnen ist, dann appelliert er für die Kirche vor dem Hintergrund ihres personalen Menschenbildes und ihres Verständnisses von partnerschaftlicher Geschlechtlichkeit als fester Verbindung von Sex und Liebe an die individuelle Lebensführung der Menschen und trägt damit dazu bei, die Ursachen der AIDS-Pandemie zu beheben, statt nur deren Symptome.

2. Mit der Sozialen Marktwirtschaft wurde in Deutschland die katholische Soziallehre sehr erfolgreich in die politische Praxis umgesetzt. Ihre Prinzipien werden aufgrund dieser positiven Erfahrungen mit dem „Wirtschaftswunder“ der Nachkriegszeit von vielen anderen Ländern dankbar aufgenommen, gerade in einer Zeit der Krise, in der die rein materielle Sicht auf den Menschen im Rahmen der sozio-ökonomischen Struktur allgemein als zu eng eingeschätzt wird. In vielen Fällen trägt der neu erlangte katholische Glaube wesentlich zur Stabilisierung dieser Prinzipien bei.

Gerade das kirchliche Engagement in der AIDS-Prävention sei doch ein Beispiel dafür, so heißt es dann oft weiter, wie Kirche die Not der Menschen für ihre Missionszwecke missbrauche. Doch zu unterstellen, die Kirche würde das Elend von Menschen zu Missionszwecken missbrauchen, ist einfach absurd. Ginge es bei der AIDS-Prävention um Mission, griffe die Kirche wohl kaum auf „unbequeme Wahrheiten“ wie die Notwendigkeit der Keuschheit (Enthaltsamkeit außerhalb, Treue innerhalb der Ehe) zurück, die die Menschen heute überwiegend nicht hören wollen. Dann würde sie dem Zeitgeist entsprechend Gratiskondome verteilen.

Generell geht es der Kirche stets um die Wahrheit der biblisch und kirchengeschichtlich fundierten Glaubenslehre und damit um das Wohl der Menschen, weil sie weiß, daß dies langfristig die von Gott gewollte „Strategie“ ist, Menschen an die Kirche zu binden.

3. Hexenverbrennung

Oft ist zu hören, die Kirche habe im Mittelalter Millionen von Frauen in Europa als Hexen verbrannt. Es ist das Verdienst des Berliner Protestanten Richard Schröder, gezeigt zu haben, daß in dieser Aussage vier Fehler stecken:

  1. Der Schwerpunkt der Hexenverfolgung lag nicht in Europa, sondern liegt im heutigen Afrika: „Die intensivste Hexenverfolgung“, schreibt Schröder in „Abschaffung der Religion? Wissenschaftlicher Fanatismus und die Folgen“, „fand 2001 statt“, und zwar im „östlichen Kongo“. Dort hat sie alles andere als „christliche“ Gründe.
  2. Die meisten Hexenverbrennungen gab es in Europa nicht im Mittelalter, sondern in der frühen Neuzeit; die letzte Hexe wurde in Deutschland 1775 verbrannt.
  3. Die Opfer waren nur in Deutschland mehrheitlich Frauen, sonst war das Verhältnis mindestens ausgeglichen, z. T. waren die Männer in der Mehrzahl; in Island waren 90%, in Estland 60% der Opfer Männer.
  4. Es waren nicht „8 oder 9 Millionen Opfer“, wie die „NS-Propaganda“ vermutete, sondern „ca. 50.000“. 50.000 Opfer – in 350 Jahren europäischer Hexenverfolgung (1430-1780). Die Christenverfolgung allein des Jahres 2008 führte zu mehr als doppelt so vielen Opfern.

Interessant ist auch, wie der Hexenwahn – in Europa! – sein Ende fand. Schröder: „Durch die Aufklärung, sagt man. Das stimmt so nicht. Er kam nämlich schon im 17. Jahrhundert weithin zum Erliegen.“ Es gab nämlich massiven Widerstand. „Die Gegner waren Theologen und Juristen, die sich als Christen verstanden.“

Einer davon war Friedrich von Spee. 1631 erscheint sein Hauptwerk, die Cautio criminalis („Rechtliches Bedenken wegen der Hexenprozesse“), die nur wenige Woche nach Erscheinen vergriffen ist. In diesem Buch entlarvt er die Hexenprozesse als Farce und die Vollstreckung der Urteile als Mord. Im Zentrum der Kritik steht die Anwendung der Folter, die damals zur Wahrheitsfindung eingesetzt wurde. Spee hält Folter zwar auch für moralisch verwerflich („Kein deutscher Edelmann würde ertragen können, daß man seinen Jagdhund so zerfleischte. Wer soll es da mit ansehen können, daß ein Mensch so vielmals zerrissen wird?“), doch zunächst für juristisch untauglich, weil sie in der Rechtspraxis zur fehlerhaften Beweisaufnahme führe.

Folter ist zudem schlecht für den, der foltert und für die, die Folter anordnen – für die Richter. Schuld fällt bei Spee nach der christlichen Sündentheorie und dem eschatologischen „Vergeltungsprinzip“ nach Mt 25, 31-46 auf den Täter zurück, den die Hölle erwarte, in der er dann jene Folter am eigenen Leibe erfahre, die er zu Lebzeiten anderen zugemutet hat. „Wenn ich sündigen wollte und mir vorgenommen hätte, durchaus in die Hölle zu fahren, so würde ich an Stelle der Richter dazu doch keinen so grausamen, sondern einen etwas erfreulicheren Weg wählen.“, formuliert er eine Spitze gegen die Gerichtsbarkeit. Eine klare Warnung, die damals verfing. Hier und heute, wo Folter wieder in Mode kommt, verfängt der Gedanke der Verantwortung vor Gott nicht mehr. Doch zumindest das ist sicherlich nicht Schuld der Kirche.

Weiterführende Literatur

Zu „Kreuzzüge“:
Michael Hesemann (2007): Die Dunkelmänner. Mythen, Lügen und Legenden um die Kirchengeschichte. Augsburg.
Hans Eberhard Mayer (2005): Geschichte der Kreuzzüge. Stuttgart.
Martin Tamcke (2008): Christen in der islamischen Welt. München.
Thomas E. Woods (2006): Sternstunden statt dunkles Mittelalter. Die katholische Kirche und der Aufbau der abendländischen Zivilisation. Aachen.

Zu „Schwertmission“:
Josef Bordat (2008): Annexion – Anbindung – Anerkennung: Globale Beziehungskulturen im frühen 16. Jahrhundert. Hamburg.
Gregor von Fürstenberg et al. (2006): Glauben, leben, geben. 175 Jahre missio. Freiburg i. Br.
Lutz E. von Padberg (1998): Die Christianisierung Europas im Mittelalter. Ditzingen.
Neal Pirolo (2007): Berufen zum Senden. Gemeinde und Weltmission. Holzgerlingen.
Hans Waldenfels et al. (2005): Die Sache geht weiter… München.
Joachim Wietzke (Hg., 1993): Mission erklärt. Ökumenische Dokumente von 1972 bis 1992. Leipzig.
Klaus Wetzel (2005): Missionsgeschichte Deutschlands. Nürnberg.

Zu „Hexenverbrennung“:
Walter Nigg (1996): Friedrich von Spee. Ein Jesuit kämpft gegen den Hexenwahn. Paderborn.
Richard Schröder (2009): Abschaffung der Religion? Wissenschaftlicher Fanatismus und die Folgen. Freiburg i. Br.

Link zum Thema: Hexen



Natürlich ist ein Weblog geduldig, aber ich lade jeden ein zu prüfen was hier steht. Und das hier ist kein Versuch ist irgendwas krampfhaft zu leugnen ist offensichtlich, denn sonst würde man nicht offen und ehrlich alles ansprechen und auch die Fehler aufführen.
Und natürlich haben Christen Fehler gemacht. Das will niemand leugnen. Christen sind auch Menschen und nur weil man Christ ist, ist man kein besserer Mensch. Christen machen die gleichen Fehler wie alle anderen Menschen, begehen die gleichen Verbrechen, machen die gleichen Dummheiten.
Menschen sind so, waren schon immer so und werden auch immer so sein. Also auch Nicht-Christen und gerade die Geschichte von bekannten Atheisten wie Hilter, Stalin, Pol Pot, Mao zeigt zu was Menschen fähig sind die keine Religion haben. Und was sagt uns das? Und wie stehen Atheisten dazu?

18.09.2009

Welt ohne Religion nicht friedlicher


Historiker antwortet auf Thesen der „neuen Atheisten“ - "Im 20. Jahrhundert waren es aber gerade atheistische Staatsysteme, die unvorstellbare Grausamkeiten und millionenfache Morde begangen haben"

Dresden (kath.net/idea)
Gegen die These von Atheisten, dass eine Welt ohne Religion friedlicher wäre, hat sich der Leiter des Instituts für Glaube und Wissenschaft, der Historiker Jürgen Spieß (Marburg), gewandt. Zwar sei es beschämend, dass auch im Namen des Christentums Kriege geführt worden seien. „Im 20. Jahrhundert waren es aber gerade atheistische und wissenschaftsgläubige Staatsysteme, die unvorstellbare Grausamkeiten und millionenfache Morde begangen haben“, sagte er in einem Vortrag zum Thema „Der neue Atheismus“ in der Unterkirche der Dresdner Frauenkirche.

Dazu eingeladen hatte die Akademiker-SMD (Studentenmission in Deutschland), ein Netzwerk von Christen in Schule, Hochschule und Beruf. Spieß widersprach auch der Behauptung der „neuen Atheisten“ um den Autor des Buchs „Der Gotteswahn“, Richard Dawkins (Oxford), dass Glaube und Wissenschaft Gegensätze seien. Zu allen Zeiten habe es Wissenschaftler gegeben, die an Gott glaubten, so der Historiker. Zur Ansicht von Dawkins, dass die Wissenschaft auf Belegen beruhe, während der Glaube an Gott Wunschdenken sei, sagte er: „Entgegen dieser These muss man wohl eher davon ausgehen, dass der Atheismus seinen Ursprung im Wunschdenken hat – dem Wunsch, sich bei seinen Handlungen nicht von Gott hineinreden zu lassen.“

Quelle: http://www.kath.net/detail.php?id=23963

10.08.2009

‚Es war der Augenblick, in dem mein Unglaube zusammenbrach’


Als die heilige Edith Stein, die “Gesegnete vom Kreuz”, zum ersten Mal dem Kreuz begegnete. Von Barbara Wenz.

Köln (kath.net/ elsalaska.twoday.net ) Auf den meisten Fotos von Edith Stein blickt uns eine herbe Schönheit entgegen, streng gescheitelte Haare, kaum ein Lächeln, mit tiefen und durchdringenden dunklen Augen. Ein Gesicht, das sich dem Betrachter eigentümlich verschließt. Auf den letzten beiden Fotos, die von ihr erhalten sind - sie trägt die Tracht und den Schleier der Teresianischen Karmelitin - ist das auffallend anders.

Es scheint, von dem Moment, an dem sie, Atheistin, aber im jüdischen Glauben erzogen, die erste Begegnung mit dem Kreuz machte und im Karmel lernte, es immer fester zu umarmen, ihr ganzes Wesen zu strahlen zu begann. Die beiden Bilder berühren durch die offensichtliche bedingungslose Liebe und das Licht, das die hl. Teresia Benedicta ausstrahlt. Sie stehen in einem schrecklichen Kontrast zur Art, in der sie zu Tode kommen musste: Entweder in den Gaskammern Auschwitz-Birkenaus oder bei "medizinischen" Versuchen - wie Unterkühlungsexperimente -, die dort stattgefunden haben.

Wir dürfen uns vorstellen, dass Schwester Teresia Benedicta noch in den letzten Minuten ihres Lebens anderen Todgeweihten betend und tröstend beistand, mit jener Zuversicht auf die Auferstehung, die aus ihrem Antlitz scheint und der Gewissheit, dass Jesus Christus selbst seine Braut an die Hand genommen und zu sich geführt hat.

Viele Konvertiten wie die heilige Edith Stein können im Rückblick einen zentralen Moment erkennen, der den Impuls gab, sich aufzumachen und den Weg, der sich da öffnet, manchmal zögernd, manchmal mutig, weiterzugehen. Bei Edith Stein ist dieser Moment ihres Lebens die Begegnung mit Anna Reinach, tiefgläubige protestantische Christin, im Kriegsjahr 1917. Anna Reinach war nach sehr kurzer, äußerst glücklicher Ehe mit ihrem Mann Adolf, Privatdozent für Philosophie, zur Kriegswitwe geworden.

Sie bat daraufhin Edith Stein, nach Göttingen zu kommen, um bei der Sichtung des wissenschaftlichen Nachlasses von Professor Reinach behilflich zu sein. Edith Stein wollte das sehr gerne tun, aber wie vermutlich die meisten Menschen in solch einer Situation fürchtete sie die Begegnung mit der verzweifelten Witwe. Was kann man tun, sagen, wie soll man sich verhalten angesichts einer solchen Tragödie? Kann es angesichts eines solchen Verlustes überhaupt Trost geben?

Edith Stein machte sich in der Erwartung nach Göttingen auf, eine völlig gebrochene Anna Reinach vorzufinden, der sie, noch dazu als Nichtgläubige, keine große menschliche Hilfe sein konnte. Doch es sollte völlig anders kommen. In Göttingen öffnete eine strahlende, unerhört zuversichtliche - weil an das Kreuz und die Auferstehung glaubende - und starke Frau ihr die Türe. Die hl. Edith Stein schreibt später, kurz vor ihrem Tod, sehr hellsichtig über diesen Moment:

"Es war dies meine erste Begegnung mit dem Kreuz und der göttlichen Kraft, die es seinen Trägern mitteilt. Ich sah zum erstenmal die aus dem Erlöserleiden Christi geborene Kirche in ihrem Sieg über den Stachel des Todes handgreiflich vor mir. Es war der Augenblick, in dem mein Unglaube zusammenbrach, das Judentum verblaßte und Christus aufstrahlte: Christus im Geheimnis des Kreuzes. Darum konnte ich auch bei meiner Einkleidung keinen anderen Wunsch äußern, als im Orden 'vom Kreuz' genannt zu werden."

Drei Jahre später kam es bei einem Aufenthalt in Bergzabern, im Hause Conrad-Martius, zum alles entscheidenden Erlebnis. Das befreundete Ehepaar ist außer Haus und Edith greift sich aus dem Bücherschrank die Autobiografie der Teresa von Avila und liest, so wird überliefert, das Buch in einer einzigen Nacht ganz durch. "Das ist die Wahrheit!", soll sie ausgerufen haben - und dieser Satz ist umso bemerkenswerter, weil ihn eine ausgebildete Philosophin und atheistische Jüdin ausgesprochen hat.

Edith Stein kauft sich einen Katechismus und ein Missale und studiert den katholischen Glauben, den sie in eben jener Augustnacht entschlossen hat, anzunehmen. Als sie den Bergzaberner Pfarrer bittet, sie zu taufen, der jedoch zögert, weil er glaubt, sie bräuchte vorher noch Unterricht, fordert sie ihn auf, sie doch einfach auf der Stelle zu prüfen. Edith Stein, ans Studium gewohnt, hat sich gut vorbereitet und bleibt ihm keine Antwort schuldig. Am 1. Januar 1922 empfängt sie das heilige Sakrament der Taufe in der Pfarrkirche St. Martin in Bergzabern, kurz darauf dort auch ihre erste Hl. Kommunion.

Quelle: kath.net

11.07.2009

Atheistische Leere

Eine Karikatur die sehr gut zum Titel unseres Weblogs passt:

Evolutionstheorie - Atheistisches Evangelium?

Redet man mit Atheisten stellt man häufig fest das viele Atheisten Ihr Weltbild an den Evolutionstheorien orientieren. Das der Evolutionsforscher und Biologe Dawkins zum großen Propheten des Atheismuses geworden ist, braucht deshalb niemanden zu wundern. Die Evolutionstheorien sind für viele das Fundament des atheistischen Weltbildes.

Sehr gerne wird von Atheisten gesagt das in den "heiligen Büchern" der Religionen die Evolutionstheorien nicht erwähnt werden und man schon alleine deshalb alles religiöse in Zweifel stellt. Diese Zweifel wären berechtigt wenn es in den heiligen Bücher - zum Beispiel in der Bibel - um Naturwissenschaften gehen würde. Aber das ist nicht das Thema der Bibel. In der Bibel geht es um Gott, geht es um Menschen die Erfahrungen mit Gott gemacht haben und es geht auch darum Fragen zu stellen und Ungutes aufzuzeigen. Naturwissenschaften kommen in der Bibel nicht vor und das ist gut so. Denn es gibt eine "Arbeitsteilung" zwischen den Naturwissenschaften und den Religionen:


Die Naturwissenschaften erklären das Wie, die Religionen das Warum.


Deshalb wird man aus religiöser Sicht nie erklären können wie sich die Arten entwickelt haben, welche Naturgesetze es gibt, wie sich diese auswirken ... und vieles mehr.

Deshalb wird man aus naturwissenschaftlicher Sicht nie erklären können warum es Dich und mich gibt, was der Sinn des Lebens ist, ob es Gott gibt und was Liebe ist.

Haben die Atheisten, und ganz speziell Dawkins unrecht wenn sie auf Grund der Naturwissenschaften behaupten das man Gott nicht beweisen kann? Nein überhaupt nicht. Denn diese Frage stellt sich nur außerhalb der Naturwissenschaften und kann auch nur außerhalb dieser Wissenschaft beantwortet werden. Jeder Versuch diese Frage naturwissenschaftlich zu beantworten muss scheitern.
Dawkins und mit ihm viele Atheisten haben aber unrecht wenn sie den Eindruck erwecken sie könnten auf Grund naturwissenschaftlicher Erkenntnisse Aussagen über Gott und die Religionen machen.

Was sind nun die Evolutionstheorien? Theorien die erklären sollen wie das Leben auf der Erde entstanden ist. Es sind sehr einleuchtende Theorien, aber bis Heute in weiten Teilen noch sehr ungenau. So gibt es aktuell sechs verschiedene Evolutionstheorien, ohne das man nun wirklich genau sagen kann welche die richtige ist. Damit sind die Evolutionstheorien nicht falsch, aber sie eignen sich nicht als Grundlage für ein Weltbild oder als Argumentationshilfe gegen Religiosität.
Die Evolutionstheorien sind auch kein Dogma das es gegen kritische Stimmen zu verteidigen gilt. Stimmen die Evolutionstheorien, dann ertragen sie auch ihre Kritiker, dann trägt jede Kritik dazu bei diese Theorien weiterzuentwickeln.

Gibt es ernsthafte Alternativen zu den Evolutionstheorien? Aus naturwissenschaftlicher Sicht bis Heute nicht. Es gibt aber einen interessanten Ansatz der eine Brücke zwischen den Religionen und den Naturwissenschaften schlägt: Die theistische Evolutionstheorie. Das ist jetzt keine weitere "Evolutionstheorie", sondern der sehr gelungene Versuch eine Brücke zu bauen die jeder gläubige Mensch gehen kann der seinen Glauben und die Naturwissenschaften in Einklang bringen will. Für Christen ist das kein Problem, andere Religionen die keine deutliche Trennung machen können (z. B. der Islam) haben hier schon eher Schwierigkeiten.


"Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott." - Werner Heisenberg

08.07.2009

Gottesbeweise?

Atheisten bezweifeln die Existenz Gottes und sehen sich im Recht weil sie Gott nicht beweisen können. Dies beinhaltet einen wesentlichen Denkfehler, denn wenn man nur das glaubt was jeder beweisen kann, wieso glaubt man dann das Materie aus Atomen besteht oder das es Planeten wie den Mars gibt und vieles mehr. Das ist unlogisch, man kann nicht das eine annehmen und das andere mit der gleichen Begründung ablehnen. Nicht alles kann man beweisen, manches muss man einfach akzeptieren und es ist Selbstüberschätzung zu meinen man könne alles beweisen.

Es ist auch egal, denn unabhängig von dem Bestreben das eine oder andere zu begreifen und zu beweisen macht es uns Gott sehr einfach an ihn zu glauben, denn

Gott beweist sich

Das die Menschen diese Probleme mit den Beweisen schon sehr lange haben kann man in der Bibel nachlesen. Zum Beispiel steht im Buch Jeremia:

Wenn ihr mich ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, so erhöre ich euch. Sucht ihr mich, so findet ihr mich. Wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, lasse ich mich von euch finden - Spruch des Herrn.
(Jer. 29 12-14)

Eigentlich ganz einfach.

28.03.2009

Keine Sorge - es gibt Gott!

Das Katholische Forum Dortmund reagiert auf Atheisten-Werbung. Christen aus anderen Städten zeigen Interesse.

Dortmund (kath.net/idea) „Keine Sorge: Es gibt Gott. Also: Schönen Tag!“ Mit dieser Botschaft werben Christen auf einem Stadtbus in Dortmund für den Glauben. Initiator der bis August dauernden Aktion ist das „Katholische Forum Dortmund“, eine missionarische Citykirchenarbeit der katholischen Kirche. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich durch Spenden. Etwa 250 Euro Miete muss das Forum pro Monat für die Werbefläche zahlen.

Inzwischen haben Christen aus anderen Orten angefragt, die die Aktion ebenfalls durchführen wollen, berichtete Georg Borgschulte, Mitarbeiter des Forums, am 26. März auf idea-Anfrage. Damit verbunden ist eine Predigtreihe in der Fastenzeit. Im Durchschnitt besuchen rund 500 Personen die Gottesdienste.

In den vergangenen Wochen war eine Debatte um religiöse Werbung auf Verkehrsmitteln entbrannt. Auslöser war die Ankündigung von Atheisten in Deutschland, auf Stadtbussen für ein gottloses Leben zu werben (Buskampagne/). Die Initiative greift damit entsprechende Aktionen in Großbritannien, Italien, Spanien und den USA auf und sammelt Spenden dafür. Hinter der Kampagne stehen der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten sowie die Giordano Bruno Stiftung, die den evolutionären Humanismus fördern will.

Bisher haben sich in Deutschland aber nirgendwo Verkehrsbetriebe bereiterklärt, Atheistenbotschaften an den Bussen anzubringen. Die Unternehmen befürchten, dass dies auf negative Reaktionen bei ihren Kunden stoßen könnte.

Quelle: Kath.net
Link zum Katholischen Forum Dortmund: http://www.katholisches-forum-dortmund.de/


Anmerkung der Aktion "Atheistische Le(e/h)re": Nun wäre natürlich interessant wohin die Spenden gehen die von der Aktion "Buskampagne" gesammelt wurden. Die Spender sollten genau prüfen ob das Geld künftig wirklich den Zweck erfüllt den es erfüllen sollte - oder gegebenenfalls das Geld zurückfordern.

Neue Entwicklung (05.04.09): Buswerbung: Atheisten holen sich zwölf Absagen

07.03.2009

"Es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Also sorge Dich nicht und genieße Dein Leben."?

So stand es auf den Bus in London. Ariane Sherine, eine britische Journalistin, hatte die Idee zu dieser atheistischen Kampagne und wohl auch die Idee zu den Satz. Ein interessanter Satz, zeigt es doch wie viele Atheisten denken.

Als erstes fällt die Ungewissheit auf: es gibt "wahrscheinlich" keinen Gott. Man weiß es nicht, man ist sich nicht sicher. So etwas wie eine (Nicht-)Glaubensgewissheit kennt man wohl im Atheismus nicht - auch wenn der Atheismus sonst meint alles erklären zu können weiß man im Atheismus nicht was man glauben oder denken soll. Ist ja auch kein Wunder, den Atheismus bedeutet streng genommen das man nur an das glaubt was man real beweisen kann, also was man sehen und (be)greifen kann. Und was man nicht sieht, kann es nicht geben. Aber so genau weiß man es doch nicht, so genau will man das auch nicht wissen und deshalb sagt man "wahrscheinlich". Denn sich mit der Realität des Atheismus, das es nur ein Zufall ist das man existiert, das es egal ist ob es einen gibt oder nicht, das nach ein paar Jahren alles zu Ende ist - damit will man sich nicht wirklich auseinandersetzen.
Wir Christen sagen ja genau das Gegenteil. Wir sagen: Es ist Absicht das es Dich gibt, es ist Gottes Wille. Wir sagen auch das jeder Mensch etwas ganz besonderes ist, etwas einzigartiges und das jeder Mensch ganz innig von Gott geliebt wird. Und wir sagen auch: Es geht nach dem Tod weiter, es gibt ein ewiges Leben und es gibt viel mehr als nur das was wir hier sehen.

Auch der zweite Satz auf den Bus ist sehr interessant: "Also sorge Dich nicht und genieße Dein Leben". Welche Sorgen? Anscheinend plagen Atheisten so viele Sorgen. Warum eigentlich? Wohl weil etwas fehlt: Der Glaube an Gott. Denn der der Glaube an Gott bedeutet genau das Gegenteil von Sorge. Gläubige wissen das sie nicht alleine sind, Gläubige wissen auch das Gott ihnen hilft und Gläubige wissen das man sich keine Sorgen machen muss.

Aber ich bin froh das es diese Kampagne gab. Es gibt seitdem viel mehr Menschen die nach Gott fragen und sehr gerne erzählen wir Christen von unserem Glauben, von unserer Gewissheit das es Gott gibt, von unserem Leben bei dem uns Gott begleitet und wo uns Gott viele Sorgen und Nöte abnimmt und natürlich erzählen wir auch gerne von Jesus und davon das es nach dem Tod weitergeht.

Natürlich weiß ich das dies viele Atheisten nicht gerne hören. Kann ich mir gut vorstellen, da viele Atheisten sich ihrem Nicht-Glaubens nicht sicher sind. Aber als ehemaliger Atheist kann ich jeden Atheisten nur sagen: Lerne Glauben kennen, informiere Dich was Glauben bedeuten kann und hab Vertrauen. Gott ist auch für Dich da.

25.02.2009

Atheistischer Feiertag

In jüngster Zeit mehren sich die Wünsche führender Atheisten nach einen eigenen Feiertag. Dagegen ist natürlich nichts zu sagen, die Atheisten können sich gerne einen Tag aussuchen an dem sie feiern wollen. Ich bin mir sicher das da niemand etwas dagegen hat.

Einige wollen einen "Tag der Evolution" daraus machen und Christi Himmelfahrt dadurch ersetzen. Das ist natürlich Provokation über die man bestenfalls lächeln kann. Denn das die Evolutionstheorien nichts mit Atheismus zu tun haben, müsste jeden einleuchten der sich einmal damit beschäftigt hat. Die meisten Christen haben kein Problem damit und zum Beispiel gerade bei den Katholiken gibt es viele ernsthafte Theologen und Naturwissenschaftler die in der "theistischen Evolution" eine sehr gute und überzeugende Verbindung zwischen Naturwissenschaft und Glauben finden.

Mir würde auch eher ein anderer Name zu dem Feiertag einfallen: Einen Tag zum Gedenken an die geistige und seelische Leere im Atheismus. Würde gut passen.

Interessanter Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Theistische_Evolution

24.02.2009

Wenn Atheisten über Glauben reden

Gerade Atheisten beschäftigen sich häufig mit den Glauben. Dabei erscheint der Glaube unrationell, unlogisch und auch nicht greifbar, so dachte zumindest ich als ich noch Atheist war.
Glaube ist somit "rationell" nicht zu erklären - oder doch? Manche Atheisten versuchen Glauben zu verstehen und finden viele mögliche Erklärungen warum Menschen einen Glauben haben:
- Opium für das Volk - Menschen haben einen Glauben der ihnen eingeredet wird damit man alles über sich ergehen läst und sich nicht wehrt.
- Menschen glauben weil sie Angst vor dem Tod haben
- Menschen glauben weil sie ein Erklärungsmuster für alles brauchen zu dem man keine Antwort findet
- Menschen glauben Evolutionsbedingt - wer glaubt hat einen Vorteil
... und viele andere Gründe.

Das mögen für Atheisten triftige Gründe sein, ein wirkliche Grund fehlt jedoch. Gläubige Menschen glauben weil für sie der Glaube real ist. Sie nehmen den Glauben als festen Bestandteil Ihres Lebens, Ihrer gelebten Realität wahr und diese Wahrnehmung fehlt allen Atheisten. Man kann den Unterschied zwischen einem Gläubigen und einen Nicht-Gläubigen am Besten mit den Unterschied zwischen einem Sehenden und einem Blinden vergleichen.
Der Blinde mag glauben das es Sehende gibt - so wie Atheisten glauben das es Gläubige gibt. Jedoch wirklich begreifen kann es kein Blinder, weil er es nicht kennt. So auch Atheisten. Es ist unbegreiflich für einen Atheisten zu sehen was Gläubige sehen und da sind wir schon beim Unterschied: Gläubig nehmen mehr wahr als Nicht-Gläubige. Religion ist wie in weiteres Sinnesorgan, das den Blick in eine Welt gestattet die Atheisten verschlossen ist.

So gesehen fehlt Atheisten etwas. Das ist meine Beobachtung, jedoch habe ich auch beobachtet das man nicht Atheist bleiben muss. Man kann zum Glauben finden, so wie ich zum Glauben gefunden habe. Ist nicht schwer - man muss nur seine Augen aufmachen.